Mehr Bänke, mehr Toiletten, mehr Bäume – das sind nur einige der Pläne, die auf dem Tempelhofer Feld umgesetzt werden sollen. Seit September 2014 läuft die Bürgerbeteiligung, und inzwischen steht der Entwurf für den Entwicklungs- und Pflegeplan EPP. Das ist eine Art „Parkordnung“, die im Rahmen des Tempelhofer-Feld-Gesetzes genau festlegt, was wo und wie verändert werden darf – und was nicht.
Das Online-Angebot der Tempelhofer-Feld-Beteiligung haben mehr als 150.000 Menschen genutzt. Daneben wurden direkt auf dem Feld rund 500 Nutzer mit besonderen Bedürfnissen angesprochen – Familien, Senioren, Menschen mit Migrationshintergrund, Kinder und Jugendliche sowie Menschen mit Behinderung. Heraus kamen mehr als 800 Vorschläge zur künftigen Nutzung und Gestaltung des Tempelhofer Feldes.
Der Entwurf für den EPP ist noch bis zum 13. April online einsehbar und kann in dieser Zeit kommentiert werden – sowohl im Internet als auch an insgesamt vier Info-Nachmittagen in der Zollgarage des ehemaligen Flughafens Tempelhof. Danach werden die Kommentare eingearbeitet, und die Abschlussberatung des EPP findet dann am 18. April statt. Alle Termine und auch der EPP-Entwurf sind zu finden unter www.tempelhofer-feld.berlin.de.
Beispiele aus dem EPP-Entwurf:
Toiletten + Bänke:
Zusätzliche Toiletten und Sitzgelegenheiten unter schattenspendenden Elementen haben hohe Priorität und sollen möglichst zügig angeschafft werden.
Bäume:
Als Schattenspender sollen gebietseigene (Obst-)Bäume und Sträucher gepflanzt werden – wo, wird noch geprüft. Die freie Sichtachse von S-Bahn und Autobahn im Süden muss aber erhalten bleiben, genau wie der ungehinderte Abzug von Kaltluft in die bebauten Stadtteile.
Naturschutz:
Auf dem Feld wurden im letzten Jahr 329 wildwachsende Pflanzenarten und u.a. 25 Brutvogelarten gezählt. Zum Schutz der Natur soll ein Pflegekonzept erstellt und die Umsetzung dann regelmäßig überprüft werden.
Tierhaltung:
Die riesigen Wiesen sollen beweidet werden durch Tiere, die noch auszuwählen sind. Derzeit sind auf dem Feld fünf Honigbienenvölker angesiedelt – bei dieser Zahl soll es auch bleiben.
Sport + Spiel:
An den Feldrändern sollen die Spiel- und Sportangebote ergänzt werden z.B. durch Fitness-Parcours und neue Spielfelder.
Eingänge:
Die Eingänge sollen neu geordnet, zum Teil ergänzt und so gestaltet werden, dass sie barrierefrei und auch großem Besucherandrang gewachsen sind. Insgesamt sollen sich Besucher besser orientieren können.
Wasser:
Einen künstlichen See wird es nicht geben, geprüft werden soll aber die Anlage eines Wasserspielplatzes.
Geschichte:
Die wechselvolle Geschichte des Feldes (Militärübungsplatz, Flugfeld und Flughafen, NS-Zwangsarbeiterlager und KZ, Luftbrücke, Alliiertennutzung) soll für Besucher sichtbar gemacht und erlebbar gestaltet werden.